Historie des Karnevals-Club der Havelnarren

Der Karneval in Brandenburg an der Havel hat seinen Ursprung bereits in den 30er Jahren. Nach dem 1. Weltkrieg hatte sich eine Gruppe von Rheinländern an der Havel niedergelassen und brachte den rheinischen Frohsinn mit in unsere Stadt. Unter ihnen war auch Else Schäfer, die Großmutter unserer heutigen Senatoren Roswitha Seidel. Um das karnevalistische Treiben auch den Brandenburgern näher zu bringen, gründeten sie den „Verein der Rheinländer“. Am 9. Januar 1932 wurde dann die erste Karnevalssitzung nach rheinländischem Muster in den Adler-Terrassen am Marienberg durchgeführt. Schnell begeisterten sich auch waschechte Brandenburger für den Karneval. Doch durch den 2. Weltkrieg fand das närrische Treiben ein jähes Ende.
Ab 1954 / 55 gab es beim Jugendklubhaus „Philipp Müller“ einen Elferrat. Inspiriert von deren Aktivitäten bildete die FDJ-Leitung des damaligen Kreisbetriebes „HO-Lebensmittel“ 1956 einen eigenen Elferrat und rief den „Karneval im Handel“ ins Leben. Initiatoren waren Werner Verse, Heinz Berz und Heinz Mattigitt. Zur Vorbereitung der nächsten Saison (1957 / 58) verbündeten sich die FDJler der HO mit der Kommission und der Klubleitung des im März 1957 eröffneten Klubhauses des Handels. Diese übernahm dann auch die Trägerschaft des neuformierten und verstärkten Elferrats. Fortan nannte man sich „Närrischer Rat der Handelsleute“.
Bald schon erwies sich der Saal des Handelsklubhauses als zu klein und der Saal der HO-Gaststätte „Ratskeller“ wurde zur Hauptwirkungsstätte der Handelskarnevalisten. Mit Straßenumzügen am 11.11. und am Rosenmontag machte der „Närrische Rat der Handelsleute“ ebenso wie der Elferrat des Jugendklubhauses mit ihren Prinzenpaaren, Pagen und sonstigem Gefolge auf sich aufmerksam. In jeder Saison gab es neben den offiziellen Veranstaltungen im „Närrischen Rats“-Keller weitere Besuche und Auftritte in anderen HO-Gaststätten, in Klubhäusern und insbesondere „Staatsbesuche“ bei den Karnevalsfreunden im Jugendklubhaus. Zwischen beiden Räten entwickelte sich zwischen 1962 und 1964 eine enge Zusammenarbeit. Daraus folgten gemeinsame Veranstaltungen und schließlich die Bildung des „Vereinigten Närrischen Rates der Stadt Brandenburg“ für die Saison 1963 / 1964.
Eine Reihe von Problemen führte dann jedoch zum Erliegen der planmäßigen Karnevalsarbeit in beiden Klubhäusern. Karnevalistische Veranstaltungen verschiedenster Art (Kappen- und Kostümfeste, Rosenmontagsbälle mit Programmbeiträgen u.a.) fanden aber auch in den folgenden Jahren im Klubhaus des Handels statt, wobei Traditionen, Symbole und Bräuche des Karnevals einflossen. Einige Mitglieder des „Närrischen Rates der Handelsleute“ taten sich dann zur Saison 1964 / 1965 mit anderen Gleichgesinnten zusammen und gründeten den „Närrischen Rat der Altstadt“, der sich 1964 zum „Brandenburger Karnevals-Club“ (BKC) formierte. Doch auch hier brachte sich das Klubhaus des Handels auf verschiedenste Weise weiter ein und unterstützte die karnevalistischen Aktivitäten. Es wurde erstmals in der Form von Prunksitzungen Karneval gefeiert.
In der Saison 1969 / 70 gründete sich der närrische Rat der Handelsleute unter dem Namen Karnevals-Club des Handels (KCH) neu. Zu den Mitgründern gehörten Jürgen Kern, Karl-Heinz Höhne und Heinz Berz, der dann auch jahrelang als Präsident fungierte. In den folgenden Jahrzehnten zählten neben dem Klubhaus des Handels die HO-Tanzgaststätte „Zum Roland“, das Jugendklubhaus „Philipp Müller“ und das Clubhaus des BMK Ost, das spätere „Alibi“, zu den Wirkungsstätten des KCH.
Unzählige Prunksitzungen trugen dazu dabei, den karnevalistischen Frohsinn in Brandenburg weiter zu verbreiten und das närrische Volk dem Alltag zu entlocken. In der Zeit von 1969 – 1989 waren die HO (Handelsorganisation) und die KG (Konsumgenossenschaft) die Trägerbetriebe des Klubs und gaben finanzielle Hilfe. Im Zuge der Wende traten auch für den KCH Existenzprobleme auf. Aus dem Karnevalsclub des Handels wurde der Karnevals-Club der Havelnarren.
In der nun mehrjährigen Lebensbahn des KCH führten in Nachfolge von Heinz Berz, Heinz Seehawer, Jürgen Kern, Harald Bergmann und bis zum heutigen Tag Hans-Günther Koch die Funktion des Präsidenten in Ehren weiter.

  • Heinz Berz

  • Heinz Seehawer

  • Jürgen Kern

  • Harald Bergmann

  • Hans-Günter Koch